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Aufklärung von genetischen Pathomechanismen für schwere mentale Retardierung aus dem Formenkreis des Pitt-Hopkins-Syndroms
Antragstellerin
Professorin Dr. Christiane Zweier
Fachliche Zuordnung
Humangenetik
Förderung
Förderung von 2009 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 123849860
Geistige Behinderung stellt mit einer Prävalenz von 2-3% eine der häufigsten Krankheitsgruppen dar, wovon ein Großteil vermutlich durch genetische Veränderungen verursacht wird. Da jedoch die Ätiologie in vielen Fällen ungeklärt bleibt, kann den betroffenen Familien keine adäquate Beratung und Betreuung angeboten werden. Durch die auch im Rahmen dieses Projektes weiterentwickelte Methodik der Molekularen Karyotypisierung steht nun ein Werkzeug zur Aufklärung der häufig sporadischen genetischen Ursachen der geistigen Behinderung zur Verfügung.In der bisherigen Förderperiode konnten mittels dieser neuen Technik bei 100 Patienten mit unterschiedlichen Formen der geistigen Behinderung neue chromosomale Mikro-Defekte als ursächlich aufgedeckt werden. Hierbei gelang es auch, Deletionen und Punktmutationen im TCF4-Gen als Ursache des unter anderem durch schwere geistige Behinderung charakterisierten Pitt-Hopkins Syndroms zu identifizieren und diese bis dahin kaum bekannte Entwicklungsstörung als eigenständiges Krankheitsbild zu definieren. Da nur ca. 14% der Patienten mit überlappendem Phänotyp TCF4-Mutationen aufweisen, gehen wir in dieser Patientengruppe jedoch von weiteren, noch nicht identifizierten Krankheitsgenen aus.Im Rahmen der Fortsetzung des Projektes sollen daher bei diesen Patienten neue genetische Pathomechanismen identifiziert und charakterisiert werden, sowie eine funktionelle Verbindung zwischen den einzelnen Genprodukten als mögliche Ursache für die phänotypische Ähnlichkeit und als Ansatzpunkt für eine zukünftige Entwicklung therapeutischer Interventionen untersucht werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen