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SACAS (Sonographic Aided Computer Assisted Surgery) im Halsbereich

Fachliche Zuordnung Automatisierungstechnik, Mechatronik, Regelungssysteme, Intelligente Technische Systeme, Robotik
Messsysteme
Förderung Förderung von 2009 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 123534800
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Grundidee dieses Forschungsprojektes ist die Entwicklung einer ultraschall-gestützten minimalinvasiven Weichteilchirurgie im Halsbereich des Menschen. Zur Datenerhebung wurden zunächst gesunde Probanden im MRT und sonographisch untersucht. In den gewonnenen Daten wurden Zielstrukturen segmentiert. Um erste Computermodelle erstellen zu können, entwickelten wir zunächst ein neuartiges Halsphantom, welches die Grundlage zur Entwicklung eines Navigationssystems darstellen soll. Das Phantom wurde aus PVA erstellt, wobei bei der Herstellung eines Halsphantoms unser aktuelles Verfahren einmalig in der Wissenschaft ist. Um das Modell zunächst zu vereinfachen, stellten wir Halsphantome unter Berücksichtigung der relevanten anatomischen Landmarken (A. carotis interna und externa, V. jugularis interna) her. Um Phantome reproduzierbar hersteilen zu können, konzipierten wir mittels rapid-prototyping eine externe Halterung und erhielten so ein komplettes Halsmodell, welches die verschiedenen Rotationspositionen des menschlichen Halses imitieren konnte. Dabei blieb gewährleistet, dass das Modell multimodal (CT, MRT, Sonographie) untersuchbar blieb. Zusätzlich untersuchten wir verschiedene Verfahren zum Einbringen von Pathologien in das fertige Halsmodell. Am fertigen Modell wurden CT- und MRT-Datensätze erstellt. Zusätzlich wurden Zielstrukturen sonographisch segmentiert. Mittels Ultraschallplattform und Laborrechner entstehen ein Datensatz und ein überlagertes Bild aus CT- oder MRT-Bildgebung und Sonographiebild. Die Funktionalität dieses Systems ermöglicht ultraschallgeführte Punktionen, bei denen dem Untersucher die aktuelle Position des Instrumentes im CT- oder MRT-Datensatz visualisiert wird. Zeitgleich dazu kann in das vorhandene Bild die aktuelle sonographische Kontrolluntersuchung eingeblendet werden. Das von uns entworfene System wurde auch im Rahmen dieses Forschungsprojektes evaluiert. Dazu führten wir wiederholt eine durch das Navigationssystem geleitete Punktion einer Raumforderung im Halsmodell durch. Dabei zeigte sich eine durchschnittliche Abweichung von 4,8 mm der angezeigten von der sonographisch bestimmten realen Position des Punktionsinstrumentes. Momentan ist es also noch notwendig, bei der Nutzung dieses Systems einen Sicherheitskorridor um gefährdete Kollisionsstrukturen zu legen. In Zukunft muss weiter erforscht werden, wie das Problem der unterschiedlichen Datenakquise (Halsposition im MRT) im Vergleich zur geänderten Lageposition intraoperativ gelöst werden kann. Hierbei ist vor allem die auftretende Weichteilverschiebung und das Fehlen von festen Landmarken ein im Rahmen dieses Forschungsprojektes ungelöstes Problem. Das entstandene Modell kann in Zukunft auch für das „Lernen am Modell“ in der Aus- und Weiterbildung der HNO-Ärzte des Uniklinikums Düsseldorf verwendet werden. Sonographisch gestützte Punktionen oder Interventionen können am jederzeit verfügbaren Modell trainiert werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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