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Sustainable and productive grassland use by grazing sheep in the Inner Mongolian steppe - Impact of long-term grazing intensity, grazing management, and feed supplementation on feed intake and quality as well as on animals behaviour and growth

Subject Area Animal Breeding, Animal Nutrition, Animal Husbandry
Term from 2009 to 2014
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 123350178
 
Final Report Year 2014

Final Report Abstract

Das Projekt „Lotgras“ ist eine Fortführung der Untersuchungen, die im Rahmen der DFG-Forschergruppe „MAGIM“ begonnen wurden. Die im Antrag genannten Ziele wurden uneingeschränkt erreicht. Die zentralen, im Projekt bearbeiteten Fragen sind die Einflüsse des Beweidungssystems, der Beweidungsintensität, der Rotationsweide und einer moderaten Zufütterung auf das Wachstum der Tiere, den Tiermasseertrag pro Fläche, die Futteraufnahme und -qualität sowie das Weideverhalten. In Zusammenarbeit mit dem Projekt 1 in Lotgas wurden darüber hinaus diese Einflüsse auf den Zustand der Steppe am Ende einer Beweidungsperiode hinsichtlich Bodenerosionsgefahr und Degradierung untersucht. Die wesentlichen Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: Trotz des mehrjährigen Versuchszeitraums hatte das Beweidungssystem auf fast alle Parameter keinen Einfluss, da sich extrem große Unterschiede zwischen den Jahren zeigten. Damit ist jedoch keinesfalls ausgeschlossen, dass bei noch längeren Untersuchungszeiträumen ein Grünlandnutzungssystem, das jährlich zwischen Beweidung und Heuproduktion wechselt, einen positiven Effekt hat gegenüber einer permanenten intensiven Beweidung aufweist. Eine bemerkenswerte Beobachtung ist, dass die Beweidungsintensität und das stark variierende Biomasseangebot nur eine geringe Auswirkung auf die Futteraufnahme und die Verdaulichkeit des Futters haben. Den Tieren gelingt es, das geringe Angebot durch intensivere Futtersuche weitgehend zu kompensieren. Die damit verbundene höhere Bewegungsaktivität wurde in einer früheren Studie gezeigt, konnte jedoch in der aktuellen nicht bestätigt werden. Der Bedarf der Tiere für Bewegungsaktivität (zurückgelegte Wegstrecke, überwundene Höhenmeter, Dauer des Weidens) ist generell relativ hoch und erreicht teilweise die gleiche Größenordnung wie der Bedarf für das Wachstum. Die sogenannte Rotationsweide, die als geeignete Maßnahme angesehen wird, bei gleicher durchschnittlicher Beweidungsintensität den Grasbestand zu schonen und einen ungestörten Wiederaufwuchs zu ermöglichen, hatte teilweise sogar negative Effekte erbracht. Die Ursache kann darin gesehen werden, dass generell ein Wiederaufwuchs während der Weideperiode gering ist und die Biomasse zu Beginn die entscheidende Größe darstellt. Besonders hervorzuheben sind die Ergebnisse zur Futtersupplementierung, da diese sowohl für die Produktivität der Tiere als auch für die Entwicklung von angepassten Strategien für eine nachhaltige Nutzung der Steppe von Bedeutung sind. Durch eine moderate Ergänzung mit Kraftfutter kann das Wachstum der Tiere deutlich verbessert werden, eine solche muss jedoch nicht während der gesamten Weideperiode erfolgen. Die aufgrund der Grundfutterverdrängung verringerte Grasaufnahme führt zu einer höheren Biomasse am Ende der Weideperiode. Beide Befunde, das verbesserte Wachstum und die Grundfutterverdrängung zeigen, dass eine deutliche Reduktion der in dieser Region üblichen sehr hohen Beweidungsintensität möglich ist bei gleichzeitiger Sicherung des Tiermasseertrags pro Flächeneinheit. Durch die kostenneutrale Verlängerung des Projekts konnte auch eine Gesamtauswertung der Daten aus MAGIM und Lotgras vorgenommen werden. Diese hatte zum Ziel, diejenige Beweidungsintensität zu suchen, die an die jeweilige, deutlich unterschiedliche Produktivität zwischen den Jahren angepasst ist und die sowohl die Interessen der Tierhalter als auch die Notwendigkeit des Schutzes der Steppe vor Degradierung und Erosion berücksichtigt. Trotz großer Unsicherheiten aufgrund des noch nicht ausreichend langen Beobachtungszeitraums lassen sich wichtige Schlussfolgerungen ziehen: Die ökonomisch optimale Beweidungsintensität, die sich überwiegend am Tiermasseertrag pro ha orientiert, war in 2, eventuell auch in einem weiteren Beobachtungsjahr möglicherweise schon überschritten, so dass schon aus wirtschaftlichen Gründe in wenig produktiven Jahren eine Abstockung des Bestandes angezeigt sein könnte. In produktiven Jahren hingegen führt eine sehr hohe Beweidungsintensität zu den höchsten Erträgen, was die übliche Praxis bestätigt. Die ökologischen Kriterien ‚Biomasse am Ende der Beweidungsperiode‘ und ‚relative Bodenbedeckung‘ werden hingegen durch die Beweidungsintensitäten in allen Untersuchungsjahren deutlich beeinflusst. Bei Zugrundelegen von entsprechenden kritischen Schwellenwerten, die für die Region eine noch nachhaltige Nutzung kennzeichnen, ergeben sich deutlich unterschiedliche kritische Beweidungsintensitäten zwischen den Jahren, die unter denen liegen, für die ein maximaler Tierertrag erreicht wird. Beide Optima scheinen sich jedoch deutlich anzunähern, wenn eine Berücksichtigung langfristiger Effekte vorgenommen wird und weitere Maßnahmen zur Produktivitätssteigung ergriffen werden.

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