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Musikdramaturgie und Kulturtransfer. Eine gattungsübergreifende Studie zum Musiktheater Eugène Scribes in Paris und Stuttgart
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Münzmay
Fachliche Zuordnung
Musikwissenschaften
Förderung
Förderung von 2009 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 120237097
Gegenstand der Studie ist die Gesamtheit der dramatischen Texte Scribes, d. h. die musikotiterarischen Gattungen vaudeville, ballet-pantomime, opéra-comique und grand opéra. Aufgearbeitet werden große historische Quellenbestände des Stuttgarter Hoftheaters, der Pariser Häuser Opéra, Opéra-Comique, Gymnase-Dramatique und Théâtre du Vaudeville, sowie der Theater Lille und Montpellier. Untersucht wird 1. Scribes Theater in Paris - Scribes CEuvre erscheint im Institutions- und sozialgeschichtlichen Kontext als gattu ngsü berg reifend nutzbare Konzeption, deren Modernität präzise bestimmt wird - , 2. die Musikdramaturgie von Scribes Theater - hier wird gezeigt, dass Scribes Texte kompositorische Herangehensweisen aufriefen, die die Prämissen ‚realistischer Zeltverlauf’ und ‚unmittelbare Verständlichkeit' erfüllten, und so die ‚französische' Theatermusikästhetik (v. a. 1820-50) nachhaltig prägten -, 3. Scribes Theater in Stuttgart - hier wird mit institutions-, repertoire- und politikgeschichtlichem Fokus die herausragende Rolle der Scribe-geprägten Pariser (Populär-)Kultur für die Residenzstadt Stuttgart dargestellt - und 4. Repertoiretransfer und Musikdramaturgie - hier werden transferbedingte Änderungen erstmals systematisch als Auskunftgeber zur kommunikativen Funktionsweise ‚deutscher' und ‚französischer’ Gattungssysteme genutzt. Im Ergebnis zeigt sich einerseits die gerade in der Ära Scribe besonders starke Paris-Orientierung des dt. Musiktheaterbetriebs, andererseits werden Differenzen zwischen den Gattungssystemen benannt und belegt, die als Transferhindernisse wirken konnten.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen