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Regionale und geografische Gemeinschaftsbegriffe im Musikschrifttum des Mittelalters (ca. 900 bis 1400)

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 117452128
 
Im musikbezogenen Schrifttum des Mittelalters begegnen immer wieder Gemeinschaftsbegriffe mit einer regionalen bzw. geografischen Komponente, hinter denen sich unterschiedlichste Konzeptionen verbergen können. Die auch in sich komplexen Begriffe gens, natio, populus oder civitas usw. beschreiben dabei nur unzulänglich das Miteinander sprachlicher, ideologischer, politischer, landschaftlicher und anderer Koordinaten, denen jene Gemeinschaftsbegriffe folgen. Die Begriffe spielen im Musikschrifttum eine so große Rolle, dass ihre systematische Interpretation das Verständnis dieses Quellenkorpus deutlich voranbringen würde. Das Projekt beschränkt sich auf musiktheoretische Quellen (sowie vertonte Texte) und erhält dadurch ein dem Material inhärentes Kriterium für die Abgrenzung des Korpus. Es zielt darauf ab, die jeweilige Bedeutung der Gemeinschaftsbegriffe sowie die Motivationen zu rekonstruieren, mit denen sie eingesetzt wurden. Das Erkenntnisinteresse erstreckt sich über die Interpretation des Musikschrifttums hinaus auf die musikalische Praxis des Mittelalters, indem die geografischen oder kulturellen Raster, die sich im Musikschrifttum abzeichnen, in Bezug gesetzt werden zu den praktischen Gegebenheiten, auf die sie zum Teil anspielen. Das Vorhaben macht einen in besonderem Maße interdisziplinären Zugriff erforderlich und tritt in Beziehung zu Forschungsinteressen angrenzender Fächer, insbesondere der Geschichtswissenschaft, indem es Themen wie Wir-Gefühl und „Identität“ im Mittelalter aufgreift und zur Erforschung der Entstehung von Nationalismus beitragen kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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