Schulische Standorte. Studie zum Schulraum in urbanen Wandel des Quartiers
Final Report Abstract
Die vorgelegten Forschungsergebnisse zeigen, dass pädagogische Orientierungen in Schulkulturen entscheidend durch schulräumliche Ordnungen strukturiert werden. Entgegen der schulpolitisch geforderten Öffnung und entgegen den kulturellen Entgrenzungsdynamiken des Pädagogischen dominiert im Bildungssystem eine symbolische Arbeit an der Stabilisierung der territorialen Grenzen des schulpädagogischen Raums. Daran anschließend fokussierte die Fortsetzungsstudie auf das Verhältnis von Schulraum und Quartier. Mit kontrastierendem Bezug auf vier Schulen wurden die quartiersspezifischen (Krisen-)Potenziale der Standorte herausgearbeitet und zu schulkulturellen Raumdimensionen ins Verhältnis gesetzt. Es zeigte sich, dass die Ausformungen der Schulräume entscheidend durch die urbanen Transformationsgrammatiken und damit verbundenen Krisenpotenziale des Schulstandortes gekennzeichnet sind und darauf bezogen die pädagogischen Orientierungen spezifische Lösungsentwürfe darstellen. Erstmals wurden in diesem Projekt bisher unverbundene Forschungsfelder zur Schulkultur, zum Quartier und zur Urbanität verschränkt. Auf dieser Grundlage wurde die empirische Fundierung des Theorie- und Forschungsprogramms einer Pädagogischen Morphologie vorgenommen, in der die Bedeutungsimmanenzen materialer Raumordnungen für pädagogische Handlungsfelder sowie Lern- und Bildungsprozesse im Zentrum stehen. Damit verbunden leistete das Projekt die methodisch-methodologische Begründung einer Morphologischen Hermeneutik, in der die Erschließung von Formen sozialen Sinns im Zentrum steht.
Publications
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(2012): Schulräumliche Ordnungsparameter der Disziplinierung. Perspektiven einer Pädagogischen Morphologie. In: Coelen, T./Schröteler-von Brandt, H./Zeisung, A./Ziesche, A. (Hg.): Raum für Bildung. Ästhetik und Architektur von Lern- und Lebensorten. Bielefeld: transkript. S. 219 – 232
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(2013): Surfen. Raumpraktiken nautischer Nomaden. In: Westphal, K./Jörissen, B. (Hg.): Vom Straßenkind zum Medienkind. Raum- und Medienforschung im 21. Jahrhundert. Weinheim: Beltz Juventa. S. 270 – 282
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(2015): Raumspuren pädagogischer Sinnkonstruktionen im urbanen Wandel. In: Coelen, T./Million, A./Heinrich, A.J. (Hg.): Stadtbaustein Bildung. Wiesbaden: VS. S. 55 – 75
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(2015): Schulkulturen im Medienwandel. Erweiterung der strukturtheoretischen Grundannahmen der Schulkulturtheorie und zugleich Skizze einer medienkulturellen Theorie der Schule. In: Böhme, J./Hummrich, M./Kramer, R.-T. (Hg.): Schulkultur. Wiesbaden: VS. S. 401 – 428
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(2016): Architektur und implizites Wissen. Atmosphäre als deiktischer Erfahrungsraum. In: Kraus, A./Budde, J./Hietzge, M./Wulf, C. (Hg.): ‘Schweigendes‘ Wissen in Lernen und Erziehung, Bildung und Sozialisation. Frankfurt a.M./New York: Campus
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(2016): Die Morphologische Hermeneutik als neuer Ansatz rekonstruktiver Bildungsforschung. Zugleich eine exemplarische Formenanalyse architektonischer Sinnstruktur. In: Wernet, A./Heinrich, M. (Hg.): Rekonstruktive Bildungsforschung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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(2016): Territorialisierungen des (Schul-)Pädagogischen im urbanen Wandel. Ein Forschungsbeitrag der Pädagogischen Morphologie. In: Zeitschrift für Pädagogik. Jg. 62, H. 1, S. 62 – 77
Böhme, J./Flasche, V./Herrmann, I.