Project Details
Die Informationsstruktur in älteren indogermanischen Sprachen: Erweiterung des Korpus
Applicant
Professorin Dr. Rosemarie Lühr
Subject Area
Applied Linguistics, Computational Linguistics
Term
from 2009 to 2016
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 109055449
Die Informationsstruktur (= IS) der indogermanischen Korpussprachen Hethitisch, Altindisch, Griechisch, Latein soll systematisch vergleichend auf zwei Fragen hin untersucht werden: 1) Vollzieht sich ein Wandel von diskursorientierten zu syntaxorientierten Sprachen? 2) Wie erfüllen diese Sprachen, die wohl keine dem deutschen Vorfeld, Mittelfeld und Nachfeld entsprechende Feldergliederung haben, die solchen Feldern zukommenden IS-Aufgaben? Dazu werden zusammenhängende Texte einheitlich mit EXMARaLDA multimodal nach IS-relevanten Kriterien wie auch nach grammatischen Funktionen (z.B. Subjekt, Objekt) getaggt und die Daten in eine Datenbank (ANNIS) überführt. Die an Sprachen wie Deutsch, Englisch, Ungarisch gewonnenen IS-Kategorien müssen dabei modifiziert werden. Auch werden die Hypothesen zum IS-Status von Fokus-Hintergrund- oder Topik-Kommentar-Einheiten durch Tests, die auf der Textumgebung operieren, und durch semantische Analysen gestützt; denn es gibt keine eindeutigen morphologischen oder syntaktischen Markierungen der IS-Einheiten, und auch die Satzprosodie kann meist nur indirekt erschlossen werden. Da jedoch im Altindischen Kontrastakzente nachweisbar sind, wird von den unterschiedlichen Fokusdefinitionen diejenige angewendet, die in Neuinformations- und Kontrastfokus trennt. Die quantitativ-statistische Auswertung aller Daten erlaubt dann Schlüsse auf die IS des Indogermanischen. Das Material wird öffentlich zugänglich gemacht (Internet) und die Ergebnisse in Buchform repräsentiert.
DFG Programme
Research Grants