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Lehre in der Gartenkultur des 20. Jahrhunderts am Beispiel der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Berlin-Dahlem (LuFA)

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 108481867
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Mit dem abgeschlossenen Projekt konnten die gestellten vier Ziele erreicht werden: 1. Das vor der Vernichtung gerettete Material von 297 Absolventen der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau Berlin-Dahlem der Jahrgänge 1919 bis 1971 wurde erschlossen. 2. Das Material ist geordnet und EDV-gestützt archivarisch verzeichnet. 3. Es wurde auf der Grundlage von 323 voriiegenden Verfassernachweisen ein Findbuch sowie ein Verzeichnis mit Übersichtstabelle erstellt. 4. Projektbegleitend entstand ein Bericht zur wissenschaftlichen Bedeutung des Materials. Die vorliegende Sammlung von Studienabschlussarbeiten der LuFA liefert inhaltlich einen umfassenden Beitrag zur Entwicklung der Gartenkultur und Freiraumentwicklung des 20. Jahrhunderts. Die Themen in den Abschlussarbeiten spiegeln die soziale, politische und wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland nach dem 1. Weltkrieg bis zum Beginn der 1970er Jahre wider. Aus den 1920er und 1930er Jahren weist die Sammlung einerseits eine Vielzahl an Projekten mit Baum- und Obstbaumschulen, Gärtnereien, Enwerbsgartenbau, Forschungs- und Versuchsanlagen, andererseits Planungen von Landhaussiedlungen, Kleingartenkolonien, Friedhöfen, Um- und Neugestaltung von Stadtplätzen sowie Sport- und Volksparks auf. Bis zu Beginn der 1940er Jahre kam die Gestaltung der Außenanlagen von medizinischen Einrichtungen, Fabriken, Autobahnen und nationalsozialistischen Stätten (z.B. Schulungslager, Thingplätze) hinzu. Ergänzend finden sich Arbeiten, die nicht als Abschlussarbeiten zur Erlangung des Abschlusses als staatlich diplomierter Gartenbauinspektor gelten können. Dabei handelt es sich um Seminararbeiten, unter anderem im Fach Planzeichnen. Inhaltlich befasst sich der überwiegende Teil der Projekte in den 1950er und 1960er Jahren mit Entwürfen für städtische Freiräume. Zeitgemäß finden sich Planungen zu Grünzügen und Grünverbindungen, Wohnsiedlungen, Bildungs-, Sport- und Freizeiteinrichtungen. Aufgrund der Kontinuität der Sammlung über den Zeitraum eines halben Jahrhunderts besitzt das Material eine außerordentliche wissenschaftliche und historische Bedeutung. Die Sammlung dokumentiert in herausragender Weise die technisch vielseitige, fortschrittliche Ausbildung an der früheren Lehranstalt und stellt einen repräsentativen Querschnitt der Entwicklung der Ausbildung von Fachleuten auf diesem Gebiet dar. Viele Absolventen der LuFA profilierten sich als herausragende Spezialisten auf dem Gebiet der Gartenkultur und Freiraumentwicklung. Einige kehrten als Professoren, Direktoren und Dozenten an ihre Lehranstalt zurück, andere wurden in kommunalen Freiraumverwaltungen als Gartenamtsleiter oder Gartenbaudirektoren tätig. Eine hohe Zahl von Studienabschlussarbeiten dieser später prominenten Fachleute ist in der Sammlung erhalten. Anhand vorliegender Zeugnisse kann die Entwicklung neuer Tätigkeitsfelder für den Berufsstand des Garten- und Landschaftsarchitekten transparent gemacht werden. Mit dem Abschluss dieses Projekts wurden Grundlagen für eine systematische Untersuchung der Lehre an der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau Berlin-Dahlem sowie für das Studium der diesbezüglichen Geschichte der Entwicklung der Gartenkultur und Freiraumentwicklung gelegt. Die abgeschlossene Archivierung des Materials ist die Basis für künftige Studien zur Professionsgeschichte auf dem Gebiet der Ausbildung zum Garten- und Landschaftsarchitekten. Daneben stellt das vorhandene Material eine umfassende Bezugsquelle für Forschungen in den Bereichen der Pflanzenverwendung, bautechnischen Entwicklungen und Materialverwendung dar. Die Sammlung repräsentiert ein Stück Zeitgeschichte, das gründlicher Aufbereitung bedurfte, um für wissenschaftliche Forschungszwecke und vergleichende Studien mit ähnlichen Einrichtungen zur Verfügung zu stehen. Mit der Fertigstellung des Projekts und der Eingliederung in den Bestand des Archivs der Universität der Künste Berlin steht das Material zum wissenschaftlichen Gebrauch bereit. Die vorliegenden Projektergebnisse werden für Nutzer kostenfrei zugänglich sein. In Abstimmung mit der Bibliothek der Universität der Künste Berlin erfolgt die Publikation der Datensätze sowie die Internetpräsentation über die OAI-Schnittstelle für die wissenschaftliche Fachöffentlichkeit.

 
 

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