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Schreibweisen des Selbst. Zur Geschichte der Wahrnehmungen und Darstellungen von Körper und Gemüt um 1830

Antragstellerin Dr. Bettina Brockmeyer
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 102458673
 
In der Studie werden Selbstzeugnisse aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts untersucht, die neue, zum Teil ungewöhnlich intime Einblicke in Empfindungen, Erlebnisse und Alltagswelten von Frauen und Männern verschiedener sozialer Schichten im deutschsprachigen Raum gewähren. Diese Einblicke kommen unter anderem durch ein Quellenkorpus zustande, das bislang ausschließlich medizinhistorisch betrachtet wurde: Briefe von Ratsuchenden an den Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann (1755- 1843). Verschiedene Themenfelder werden herausgearbeitet und analysiert: die Diätetik als ein zeitgenössisch bedeutsames (antikes) Lebenskonzept, Geschlechterrollen, Religion bzw. Gottesbezug, die Geschlechtlichkeit, die Körperfunktionen, hier besonders die Ausscheidungen, und schließlich der Umgang mit dem Sterben von Angehörigen. Die Studie fuhrt zu Ergebnissen auf zwei Ebenen. Erstens werden zeitgenössische Alltagspraktiken und Selbstwahrnehmungen und zweitens Zugänge zu historischen Subjektivitäten erschlossen. Diese Subjektivitäten erweisen sich als kontextgebunden, veränderlich und relational. Statt der Genese eines modernen westlichen Individuums zeigt sich die Heterogenität historischer Selbstentwürfe.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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