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Touristifizierung der Wohnimmobilienmärkte im ländlichen Raum

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 550905723
 
Jüngere Forschungsarbeiten der humangeographischen Tourismus- und Stadtforschung beschäftigen sich intensiv mit den Folgen der in den letzten Jahrzehnten stattfindenden, grundlegenden Veränderungen im Verhältnis von Tourismus sowie freizeitorientierter Mobilität von Personen und Kapital. In den letzten Jahren fokussierte die Forschung dabei vor allem auf die Touristifizierung, also die tourismus- und freizeitorientierte sozialräumliche Transformation, städtischer Wohnviertel und deren Folgen für den Wohnungsmarkt in Großstädten. Während sich eine breite internationale Debatte zu den Dynamiken in Großstädten etabliert hat, fehlt in ländlichen Tourismusregionen bislang eine tiefgreifende Analyse von Touristifizierung und Finanzialisierung des Wohnimmobilienmarktes. Aufgrund der noch unzureichenden Forschung (z.B. Bedeutung touristischer Kurzzeitvermietung über Plattformen; Ausbau und Professionalisierung von Ferienwohnungsvermittlungsagenturen; Bedeutung von buy-to-let investment, new work und Lebensstilmigration in ländliche Räume) sind demnach auch die Folgen dieser Dynamiken für eine nachhaltige Entwicklung kaum verstanden. Das beantragte Projekt widmet sich daher der Untersuchung der Touristifizierung und Finanzialisierung der Wohnimmobilienmärkte in intensiv touristisch geprägten ländlichen Regionen, wobei sowohl deren treibende Kräfte als auch ihre sozio-ökonomischen Auswirkungen untersucht werden. Aufbauend auf Vorarbeiten in Deutschland erweitert das Forschungsprojekt über eine vergleichende Fallstudienuntersuchung der Wirkungszusammenhänge von Tourismus- und Immobilienmarktentwicklung in bedeutenden alpinen Tourismusregionen Italiens, Österreichs und der Schweiz die bislang stark in Großstädten verankerte Forschung räumlich und setzt damit neue konzeptionelle Impulse. Die Ergebnisse sind für eine sozial nachhaltige Siedlungsentwicklung insofern relevant, als durch den Vergleich der Wirkungen der unterschiedlichen regulativen Rahmenbedingungen in den Fallstudienländern Rückschlüsse auf die Bedeutung und Wirksamkeit politischer Gestaltungsspielräume möglich werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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